Nach verschiedenen Stationen im Westen - darunter SG Wattenscheid 09, TSG Sprockhövel, SV Lippstadt und eben zuletzt bei der U23 des FC Schalke 04 - schließt sich der gebürtige Bochumer Finn Heiserholt nun Rovaniemen Palloseura an. RevierSport berichtete.
RevierSport hat mit dem 28-jährigen defensiven Mittelfeldspieler, der in der laufenden Saison sechs Begegnungen für Schalke II absolvierte, gesprochen. Im April wechselt Heiserholt dann nach Finnland.
Finn Heiserholt, Rovaniemi ist die angebliche Heimat des Weihnachtsmanns. Glauben Sie eigenlich an den Weihnachtsmann?
Ich habe den Weihnachtsmann in Rovaniemi schon getroffen und kann somit bestätigen, dass er dort lebt. (lacht)
Wie kam der Kontakt mit Rovaniemen Palloseura zustande?
Mein erster Berührungspunkt mit dem Verein war im Jahr 2018, als ich während eines Urlaubs gemeinsam mit einem Freund ein Spiel von Rops im Stadion besucht habe. Damals spielte der Verein noch in der Veikkausliiga. Drei Jahre später absolvierte ich eine Hospitation im Jugendfußball beim FC Santa Claus Juniorit in Rovaniemi, der zu dieser Zeit einen deutschen Jugendkoordinator hatte. Die Stadt hat mich sofort begeistert, sodass ich seither regelmäßig dort bin. In dieser Zeit habe ich viele Freundschaften geschlossen – über diese entstand schließlich auch der Kontakt zu Rops.
Was hat jetzt den Ausschlag gegeben, dass Sie sich ausgerechnet für diesen finnischen Verein entschieden haben?
Ich kenne die Stadt bereits gut und habe dort einige Freunde, was für mich eine ideale Grundlage ist, um mich wohlzufühlen. Im vergangenen Sommer kam dann der Kontakt zu den Verantwortlichen von Rops zustande. Ich durfte einige Male mit der Mannschaft trainieren und wurde sehr herzlich aufgenommen. Der Austausch riss in den folgenden Monaten nicht ab und die Verantwortlichen haben sich dafür eingesetzt, dass der Wechsel möglich wird.
Die besondere Doppelrolle als Spieler und Videoanalyst in der U23 hat mir großen Spaß gemacht und ich konnte dabei viel lernen. Außerdem bin ich Schalke-Fan, der Verein ist ein fester Bestandteil meines Lebens.
Finn Heiserholt
Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, Ihr gewohntes Umfeld zu verlassen?
Ich bin in Bochum geboren und habe bisher mein ganzes Leben dort verbracht. Daher ist mir die Entscheidung alles andere als leichtgefallen. Doch mein privates Umfeld steht voll und ganz hinter mir, was mir ein gutes Gefühl gibt.
Die Situation Ihrer Mannschaft - Schalkes U23 steckt tief im Abstiegskampf - machte die Entscheidung sicherlich nicht einfacher, oder?
Zunächst einmal bin ich dem Verein und besonders Jakob Fimpel sehr dankbar, dass sie mir diesen Schritt ermöglichen – das ist für mich alles andere als selbstverständlich. Die besondere Doppelrolle als Spieler und Videoanalyst in der U23 hat mir großen Spaß gemacht und ich konnte dabei viel lernen. Außerdem bin ich Schalke-Fan, der Verein ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Sportlich haben wir uns in der Rückrunde stabilisiert und gute Leistungen gezeigt. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende die Klasse halten.
Finnisch gilt als eine der schwierigsten Sprachen der Welt. Haben Sie schon angefangen, die Sprache zu lernen?
Ich kann mich bereits ein wenig verständigen und möchte die Sprache schnell so gut es geht lernen.
Die Natur und das Leben in Skandinavien - speziell in Lappland – reizen mich sehr. In Rovaniemi ist die Kombination aus Stadt und die gleichzeitige Nähe zur Natur gegeben. Die Leute sehr freundlich und hilfsbereit.
Finn Heiserholt
Rovaniemi liegt am Polarkreis – haben Sie sich auf den kalten und dunklen Winter vorbereitet und wie gehen Sie damit um?
Mit den kalten Temperaturen habe ich kein Problem. Wenn ich aber ab April dort bin, freue ich mich umso mehr auf wärmere Tage und die Mitternachtssonne, die in den Sommermonaten auch nachts am Himmel scheint.
Was reizt Sie am Leben in Finnland und speziell im Norden in Lappland?
Die Natur und das Leben in Skandinavien - speziell in Lappland – reizen mich sehr. In Rovaniemi ist die Kombination aus Stadt und die gleichzeitige Nähe zur Natur gegeben. Die Leute sehr freundlich und hilfsbereit.
Wie sieht Ihre Rolle in Finnland genau aus?
Rops hat eine sehr junge und entwicklungsfähige Mannschaft, in die ich meine Erfahrung einbringen möchte. Der Verein hat das klare Ziel, in naher Zukunft wieder in die erste Liga aufzusteigen. Parallel dazu werde ich halbtags in einer Marketingagentur arbeiten, um auch beruflich neue Erfahrungen zu sammeln und mich weiterzuentwickeln.
Sehen Sie den Wechsel nach Finnland und raus aus Deutschland als langfristiges Abenteuer oder als Zwischenstation?
Zunächst möchte ich die Auslandserfahrung nutzen, um neue Eindrücke zu sammeln und mich persönlich weiterzuentwickeln. Dass ich das Ganze mit dem Fußball verbinden kann, macht es umso besser. Vorerst ist dieses Abenteuer bis zum Saisonende im Oktober geplant.